Essener OB-Kandidaten im Check Thomas Kufen brennt für seine Heimatstadt

Am 28. September treten zwei Kandidaten zur OB-Sichwahl an. t-online stellt sie in Kurzinterviews vor. Diesmal: Der amtierende OB Thomas Kufen.
Thomas Kufen (CDU) wurde 1973 in Essen geboren und ist seit 2015 amtierender Oberbürgermeister der Stadt Essen und kandiert auch 2025 wieder für dieses Amt. Zwar erhielt der 52-Jährige bei der Wahl am 14. September rund 42,3 Prozent der Stimmen. Für die Mehrheit von mindestens 50 Prozent reichte es jedoch nicht, weshalb Kufen am 28. September in der Stichwahl gegen SPD-Kandidatin Julia Klewin antritt.
Zuvor war er von 2000 bis 2005 und erneut von 2012 bis zum 21. Oktober 2015 Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen sowie von 2005 bis 2010 Integrationsbeauftragter der damaligen Landesregierung Rüttgers.
t-online: Herr Kufen, wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Ich brenne für Essen.
In welchem Moment haben Sie entschieden: Ich möchte erneut OB werden?
Oberbürgermeister meiner Heimatstadt sein zu dürfen, ist für mich die größte Ehre meines Lebens. Das Leben der Essenerinnen und Essener besser zu machen und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken treibt mich an. Meine erfolgreiche Arbeit möchte ich fortsetzen. Gerade jetzt braucht Essen einen starken Oberbürgermeister.
Wie hat sich Essen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Essen ist beim Strukturwandel der Vorreiter im Ruhrgebiet. Wir haben als Messe-, Energie-, Sport- oder Gesundheitsstadt viel erreicht. Die Titel Kulturhauptstadt und Grüne Hauptstadt Europas zeigen unsere Erfolge. Aber eine Stadt ist nie fertig. Von einer Stahl- und Bergbaustadt hat sich Essen zu einer Stadt der Kultur, der Dienstleistungen, der Forschung und der Wissenschaft mit viel Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner entwickelt. Diesen fortlaufenden positiven Prozess, möchte ich weiter antreiben.
Was mögen Sie an Essen nicht?
Ganz ehrlich: Der Stolz auf das Erreichte könnte ausgeprägter sein.

Das ist Thomas Kufen
Thomas Kufen absolvierte eine Ausbildung zum Bürokaufmann und arbeitete bis 2000 im elterlichen Betrieb. Politisch engagierte sich Kufen früh in der CDU und der Jungen Union. Von 2000 bis 2005 sowie erneut 2012 bis 2015 war er Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalen, unter anderem als migrationspolitischer Sprecher. Von 2005 bis 2010 fungierte er als Integrationsbeauftragter der Landesregierung. Innerhalb der CDU bekleidete er zahlreiche Funktionen, etwa als Bezirksvorsitzender der CDU Ruhr (seit 2021), Mitglied im Landesvorstand NRW (seit 2014) und im CDU-Bundesvorstand (seit 2018).
2015 wurde Kufen erstmals zum Oberbürgermeister der Stadt Essen gewählt und 2020 im Amt bestätigt. Seit 2021 ist er zudem Aufsichtsratsmitglied der RWE AG. Ab 2022 bekleidete er außerdem das Amt des Vorsitzenden des Städtetages Nordrhein-Westfalen und gehört seit Jahren dem Präsidium des Deutschen Städtetages an.
Privat lebt Kufen mit seinem Partner David A. Lüngen in Essen-Schönebeck.
Wenn Sie eine Sache in Ihrer Amtszeit sofort und ohne zusätzliche Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?
Eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen und eine Altschuldenlösung mit einer gerechten Beteiligung des Landes und des Bundes. Die immer größere finanzielle Notlage der Kommunen bedroht aus meiner Sicht die demokratischen Grundlagen unseres Staates.
Wann waren Sie zuletzt im Stadion an der Hafenstraße und wo landet Rot-Weiss Essen am Ende der neuen Saison?
Ich bin regelmäßig an der Hafenstraße. Und Rot-Weiss Essen gehört dorthin, wo unsere Frauen von der SGS Essen schon spielen: 1. Bundesliga.
Hinweis der Redaktion: t-online hat alle Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl angefragt. Kandidaten, die auf die Anfrage nicht reagiert haben, werden bei den Kurzinterviews nicht berücksichtigt.
- Anfrage bei Thomas Kufen
- Website von Thomas Kufen