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Kommunalwahl Essen: Mike Rohleder möchte Oberbürgermeister werden


Serie: Essener OB-Kandidaten im Check
Mike Rohleder: "Von unten herauf" statt "von oben herab"

InterviewEin Interview von t-online, jum

28.08.2025Lesedauer: 3 Min.
Mike Rohleder, eigentlich durch seine Musik bekannt, möchte in Essen künftig als Oberbürgermeister für Furore sorgen.Vergrößern des Bildes
Mike Rohleder, eigentlich durch seine Musik bekannt, möchte in Essen künftig als Oberbürgermeister für Furore sorgen. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago-images-bilder)
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Am 14. September findet in Essen die Oberbürgermeisterwahl statt. t-online stellt die Kandidaten in Kurzinterviews vor. Diesmal: Mike Rohleder von Die Partei.

Mike Rohleder, bekannt als Mitglied des Essener Hip‑Hop-Duos 257ers, präsentiert sich als ungewöhnlicher Oberbürgermeisterkandidat für Essen – diesmal nicht mit Beats, sondern mit politischer Bühne im Blick. Unter dem Motto "One City – One Vision!" plädiert er für ein moderne, transparente Stadtpolitik, die lokale Identität, Kreativität und Pragmatismus verbindet. In seinem Wahlprogramm betont Rohleder eine Politik "von unten herauf" statt "von oben herab", mit der er für Seriosität, Verlässlichkeit und einen Praktiker mit Profil wirbt.

t-online: Herr Rohleder, wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?

Mike Rohleder: Ich würde sagen, ich bin ein sehr kreativer, menschennaher Typ, der schon alle Lebenslagen in Gänze durchgespielt hat, ein offenes Ohr für jeden mitbringt und sich schnell auf neue Situationen einstellen kann.

In welchem Moment haben Sie entschieden: Ich möchte OB werden?

Ich wurde über meine Freunde der Meme-Page "EssenDiese" in den Topf geworfen. Die Jungs haben mich, als Die Partei sich bei ihnen gemeldet hat, vorgeschlagen und mein Ego meinte dann: Ja voll, du bist der perfekte Mensch für den Job! Nur du kannst Essen retten!

Wie hat sich Essen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Ich muss tatsächlich bei dieser Frage ein großes Lob an meine Jungs von "EssenDiese" aussprechen, die in den letzten fünf Jahren Essen einfach einen neuen Vibe gegeben haben. Die Politik hat über Jahrzehnte viele Fehler begangen, die Essen weniger attraktiv – vor allem für junge Menschen – gemacht haben, im Vergleich zu einigen Nachbarstädten. Ich als Berufsjugendlicher bin mir aber sicher, dass es über kurz oder lang ein Fehler ist, die Jugend und ihre Bedürfnisse zu vernachlässigen. "EssenDiese" hat die Stadt wieder cool gemacht, Menschen identifizieren sich wieder sehr mit ihrer Stadt. Also in meinem Empfinden und in der Wahrnehmung vieler Menschen haben die Jungs einen großen Anteil an einem positiven Mindset der Menschen, trotz aller politischen Fehlentscheidungen.

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Die Partei-Kandidat Mike Rohleder. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago-images-bilder)

Das ist Mike Rohleder

Mike Rohleder ist ein in Essen geborener Rapper und Musiker, bekannt als kreativer Kopf des Hip-Hop-Duos 257ers. Zusammen mit Daniel "Shneezin" Schneider prägt er seit Jahren die deutsche Rap-Szene. Die Gruppe hat mit Songs wie "Holz", "Bierbadewanne" und "Holland" bundesweit Erfolge erzielt.

Zudem wurde Rohleder jüngst als Kandidat der Satirepartei Die Partei für das Amt des Oberbürgermeisters in Essen präsentiert. Bei der Kommunalwahl 2025 tritt er unter dem Motto "One City – One Vision!" an – mit dem ambitionierten Anspruch, das Rathaus zu "rocken" und Politik mit Humor sowie Haltung zu verbinden.

Rohleder betont, dass er sich politisch engagiert, weil ihm Essen am Herzen liegt und er möchte, dass insbesondere seine Kinder eine gute Zukunft in der Stadt haben.

Was mögen Sie an Essen nicht?

Das existenzielle Gefälle in unserer Stadt zwischen dem Norden und dem Süden. Ich finde, es sollte mehr Angebote im Norden geben, die auch die gutbetuchten Menschen aus dem Süden anlocken. Der Hafen zum Beispiel, oder wenigstens ein Krankenhaus. Gleichzeitig finde ich das kulturelle Angebot sehr ausbaufähig, was auf die Verteilung der Fördergelder, wie auf immer strengere Regeln für Veranstaltungen zurückzuführen ist. Und ich würde das Innenstadtkonzept komplett neu denken, weg von dem klassischen Einkaufsstadt-Fiebertraum, dem man noch immer nacheifert, hin zu einem Lebensraum, in dem man sich wirklich gerne aufhält. Vielleicht sogar mit Menschen, die tatsächlich in der Innenstadt über den verbliebenen Stores, die wirklich nötig sind, wohnen.

Wenn Sie eine Sache in Ihrer Amtszeit sofort und ohne zusätzliche Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?

Enteignung aller großen Immobilien in Essen, die irgendwelchen Immobilienhaien gehören und sie für die Menschen in Essen nutzen. Sei es in der Innenstadt, am Hafen oder sonst wo. Wir können uns als Menschheit nicht mehr leisten, mit möglichem Wohn- und Lebensraum zu spekulieren, sondern müssen bestehende Ressourcen möglichst effektiv nutzen. Gleichzeitig würde man das Lebensgefühl und Lebensumstände vieler Menschen drastisch verbessern. Leerstand muss für Menschen genutzt werden können. Den Limbecker Platz fluten wir und schaffen ein Taucher-Paradies über drei Etagen.

Wann waren Sie zuletzt im Stadion an der Hafenstraße und wo landet Rot-Weiss Essen am Ende der neuen Saison?

Ich bin eigentlich bei jedem Heimspiel auf der Westtribüne und werde das auch als Oberbürgermeister weiterhin machen. Im VIP-Bereich ist es kein richtiger Fußball, meiner Meinung nach. Wobei Gratis-Bier schon geil ist, aber das gibt es mit mir als Oberbürgermeister sowieso. Ich hoffe, dass die Erwartungen in Essen nicht wieder zu groß sind, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man oben mitspielen wird. Also irgendwas zwischen Platz zwei und zehn, diese Liga ist wirklich sehr ausgeglichen. Natürlich wäre es ein Träumchen, aus der Pleiteliga schnellstmöglich nach oben zu fliehen, also ich wünsche mir den zweiten Platz, mal ganz bescheiden.

Hinweis der Redaktion: t-online hat alle Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl angefragt. Kandidaten, die auf die Anfrage nicht reagiert haben, werden bei den Kurzinterviews nicht berücksichtigt.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Mike Rohleder
  • Informationen auf der Parteiwebsite
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