Islamistischer Anschlag in Essen BGH erlässt Haftbefehl gegen 17-Jährigen
Ein Ermittlungsrichter hat Haftbefehl gegen einen Schüler erlassen, der in Essen zwei Menschen attackierte. Die Bundesanwaltschaft wertet die Tat als islamistisch motivierten Mordversuch.
Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat Haftbefehl gegen einen 17-jährigen Tatverdächtigen nach Messerangriffen in Essen erlassen.
Der neue Haftbefehl ersetzt den früheren des Amtsgerichts Essen. Die Bundesanwaltschaft wirft dem kosovarischen Schüler versuchten Mord in zwei Fällen vor. Er habe die Opfer aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch töten wollen.
Am 5. September verletzte der Jugendliche an einem Berufskolleg eine 45-jährige Lehrerin schwer mit einem Messer. Danach stach er einem Unbekannten in den Rücken. Anschließend suchte er an der Alten Synagoge in Essen nach weiteren Opfern.
Bundesanwaltschaft sieht radikal-islamistische Überzeugung
Die Bundesanwaltschaft übernahm den Fall vor knapp zwei Wochen. Sie geht davon aus, dass der Beschuldigte aus radikal-islamistischer Überzeugung handelte, die sich gegen die freiheitliche Gesellschaftsform in Deutschland richtet.
"Damit ist die Tat geeignet, die innere Sicherheit der Bundesrepublik zu beeinträchtigen", hieß es in der Erklärung der Bundesanwaltschaft. Der 17-Jährige plante zwei Tage vor der Tat, in den Dschihad zu ziehen und einen Märtyrertod zu finden.
Bei der Festnahme schossen Polizisten den Jugendlichen an. Er kam schwer verletzt auf die Intensivstation. Nach längerer Behandlung im Krankenhaus unter Bewachung wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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