Essen: Deutsche Bahn sperrt Bahnübergänge mit Betonmauern

Plötzlich abgeriegelt

Deutsche Bahn mauert Straßen in Essen zu

Ohne Ankündigung errichtete die Deutsche Bahn Betonmauern an zwei Bahnübergängen in Essen. Die Stadt war nicht informiert.

Die Deutsche Bahn hat Ende September zwei Bahnübergänge in Essen-Dellwig mit Betonmauern versperrt. An der Vondern- und Tunnelstraße stehen seither massive Betonklötze als Mauer auf den Straßen, die eine Querung der Gleise komplett unmöglich machen. Die Sperrungen erfolgten ohne Vorankündigung kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit, wie die "Westdeutsche Allgemeine-Zeitung" berichtet.

Hintergrund sind demnach Vandalismus-Schäden an den Bahnanlagen. Schaltkästen an den Gleisen wurden in Brand gesetzt und zerstört, wodurch die Schranken nicht mehr funktionieren. Die Bahn begründet die Maßnahme mit der Sicherheit für Zug- und Straßenverkehr. Zunächst aufgestellte Bauzäune seien immer wieder verrückt worden, weshalb man zu den drastischen Betonbarrieren gegriffen habe.

Stadt Essen fordert nun den Rückbau der Mauern

Die Stadt Essen fordert nun den Rückbau der Mauern. Denn, an der Errichtung der Mauer war die Stadtverwaltung überhaupt nicht beteiligt, geschweige denn darüber im Bilde. Im Rathaus verlangt man eine andere Sicherungsmaßnahmen, damit eine Querung der Gleise zeitnah wieder möglich wird. Die eingerichtete Umleitung sei für Fußgänger unzumutbar lang und verfüge teilweise über keine Bürgersteige.

Die Bahn erklärt, die Erneuerung beider Übergänge werde "unter Hochdruck" geplant. Wann die Sperrung aufgehoben werden kann, ist unklar. Erst im September hatte die Bahn in Essen-Rüttenscheid eine Bahnbrücke unangekündigt mit einem Metallzaun versperrt – die Stadt ließ den Zaun teilweise wieder entfernen.